90 Jahre Bücherverbrennung der Nazis

90 Jahre Bücherverbrennung der Nazis

23.6.2023, Schleswig. Am Nachmittag wurden auf dem Schleswiger Stadtfeld die Texte von NS-verfolgten Autoren gelesen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Arbeitskreis Erinnerungskultur Schleswig unter Schirmherrschaft des PEN-Zentrum Deutschland.

Jan-Christian Petersen las einen Text von Walter Benjamin und stellte auch kurz die Humanistische Initiative vor. Deren Wurzeln sind in der Deutschen Gesellschaft für Ethische Kultur zu suchen, die von Ferdinand Tönnies mitbegründet wurde. Kirchen und Nazis hatten sich damals gegen die Ethische Bewegung gewandt, die 1936 von den Nazis verboten wurde.

Mitunter waren kirchliche Bibliotheken kaum von diesen Säuberungsaktionen der Nazis betroffen, weil diese schon lange vorher aus „rein christlicher Überzeugung“ all die Autoren und Bücher als gottlos ablehnten, die erst später von den Nazis auf schwarze Listen gesetzt wurden. Das sei für die katholischen Borromäus Bibliotheken auch in derem eigenen Jahresbericht von 1933 belegt, schreibt beispielsweise Gerhard Huck (Hrsg.) in seinem Buch über die Sozialgeschichte der Freizeit, 1980.